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instrAction arbeitet an einer der großen Herausforderung unserer Zeit: Sauberem Wasser

Autor: Andreas Kastenbauer, Partner MIG Capital AG

Sauberes Wasser ist eine der unabdingbaren Quellen unseres Lebens – und gleichzeitig eine der am meisten bedrohten. Stoffe wie giftige Chemikalien und Schwermetalle gelangen zunehmend in unsere Wasserressourcen und stellen ein ernsthaftes Risiko für Umwelt und Gesundheit dar. So hat die Industrie in den vergangenen Jahrzehnten beispielsweise tausende Varianten der sogenannten per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) entwickelt, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen. PFAS dichten Outdoorjacken gegen Regen ab, sie werden Pestiziden beigegeben, um diese wirkungsvoller zu machen, sie sorgen dafür, dass in der Teflonpfanne nichts anbrennt und dass Löschschaum Brände erstickt. Und ohne PFAS-Beschichtung würde der Coffee-to-go durch den Pappbecher sickern.

Die Kehrseite: PFAS sind besonders schwer abbaubar und gelangen dadurch zunehmend über Abwässer und industrielle Prozesse in unsere Gewässer. Traditionelle Filtertechnologien wie Aktivkohle und Ionenaustauscher stoßen an ihre Grenzen, da sie oft ineffizient, zu teuer und aufwendig zu entsorgen sind, um PFAS für immer zu zerstören.

Für dieses heikle Problem hat instrAction, ein MIG Fonds 5, 7, 9, 10, 11, 12 und 13 Portfoliounternehmen eine vielversprechende Lösung entwickelt: ein einzigartiges Harz, das diese Herausforderung auf revolutionäre Weise löst.

Von Rückschlägen zur bahnbrechenden Innovation

Die MIG Fonds begleiten seit längerem instrAction bei der Umsetzung dieser bahnbrechenden Technologie. Ursprünglich fokussierte sich die Firma auf die Entwicklung von Harzen für die Pharmabranche, mit dem Ziel einer besseren und effizienteren Blutreinigung. Die Erwartungen an diese Anwendung konnten jedoch nicht erfüllt werden, und das Start-up musste radikal umdenken.

Statt aufzugeben, entschied sich instrAction, ihr fundiertes Verständnis über Harze auf ein anderes Feld zu lenken: die Filtration von Wasser und Abwässern. Diese Neuausrichtung erweist sich heute als Volltreffer. Mit einem Fokus auf die Entfernung hartnäckiger Schadstoffe wie PFAS und Schwermetallen begann das Unternehmen, ein Harz zu entwickeln, das herkömmliche Verfahren weit übertrifft.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Das Harz entfernt die giftigen Stoffe effizienter und nachhaltiger als alle bisherigen Methoden.

Ein Beispiel: Im Rahmen der Rückgewinnung von verschiedenen Edelmetallen wie Palladium, das einen Marktwert von rund 30.000 Euro pro Kilogramm besitzt, aus chemisch-pharmazeutischen Herstellungsprozessen schafft ein instrAction Harz eine Absorption von über 99 Prozent. Das gängige Verfahren mit Ionenaustauscher schafft hingegen nur maximal 50 Prozent. Das ist für Kunden von instrAction äußerst interessant und rechnet sich schnell.

Die Technologie hinter dem Erfolg

Das entwickelte Harz unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Filtrationsmethoden. Während Aktivkohle Schadstoffe oft nur oberflächlich bindet und Ionenaustauscher auf spezifische Ionenarten beschränkt sind, funktioniert das neue Harz auf molekularer Ebene. Es verfügt über eine hochspezialisierte Struktur, die PFAS und Schwermetalle gezielt einfängt und dauerhaft bindet.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Effektivität: Das Harz entfernt selbst kleinste Mengen von Schadstoffen, die mit traditionellen Methoden schwer zu erfassen sind. Dies ist besonders bei dem sehr kleinteiligen PFAS wichtig.
  • Kapazität: Im Vergleich zu Aktivkohle oder Ionenaustauschern hat das Harz eine deutlich höhere Kapazität, sprich mit wesentlich gleichen Volumen an Harz kann ein Vielfaches an Wasser filtriert werden.
  • Nachhaltigkeit: Durch die sehr hohe Kapazität wird die Entsorgung des Absorbers bei gleichzeitiger Zerstörung von PFAS zum Beispiel durch Verbrennung in Hochtemperaturöfen nachhaltig und kosteneffizient.

Diese Eigenschaften machen das Harz ideal für eine Vielzahl von Anwendungen – von der Trinkwasseraufbereitung über industrielle Abwässer bis hin zu Umweltschutzprojekten.

Vom Forschungslabor zur Marktreife

Hinter diesem Erfolg steht eine Kehrtwende in der Unternehmensphilosophie. Ursprünglich war instrAction stark forschungsgetrieben und konzentrierte sich vor allem auf die technologische Weiterentwicklung ihrer Produkte. Mit dem Erfolg des neuen Harzes begann jedoch ein Umdenken: Statt rein auf Forschung und Entwicklung zu setzen, rückte der Kunde und die Lösung konkreter Probleme in den Mittelpunkt.

Dieser Wandel zu einem kundenzentrierten Ansatz zeigt inzwischen erste Erfolge.  Unser Beteiligungsunternehmen steht derzeit vor dem Abschluss von Lieferverträgen mit namhaften globalen Industriepartnern. Diese Kooperationen markieren einen entscheidenden Schritt hin zur breiten Markteinführung der Technologie.

Eine Revolution für sauberes Wasser

Die Geschichte von instrAction zeigt, wie Rückschläge in Chancen verwandelt werden können. Vom gescheiterten Einstieg in die Pharmabranche hin zu einer bahnbrechenden Innovation in der Wasseraufbereitung – die Reise der Firma ist damit auch ein beeindruckendes Beispiel für Pioniergeist und Durchhaltevermögen.

Das entwickelte Harz könnte die Art und Weise, wie wir Wasser aufbereiten, nachhaltig verändern. Mit seiner hohen Effizienz und Vielseitigkeit bietet es nicht nur eine bessere Lösung für bestehende Probleme, sondern auch eine spannende Perspektive für die grundsätzliche Zukunft der Wasseraufbereitung.

In einer Welt, die zunehmend mit Umweltproblemen zu kämpfen hat, ist die Technologie von InstrAction eine Hoffnung für sauberes Wasser und eine gesündere Umwelt.